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Date: 1998-05-01

3. Mai, Internationaler Tag der Pressefreiheit


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q/depesche 98.5.1


3. Mai, Internationaler Tag der Pressefreiheit

Der Jahresbericht 1998 nennt nicht so viele getötete Journalisten wie in
den Vorjahren, doch dies kennzeichnet keinen Fortschritt hin zur Achtung
der Pressefreiheit. In erster Linie resultieren diese Zahlen aus dem Ende
der Kämpfe in Gebieten wie dem ehemaligen Jugoslawien oder Tschetschenien.
Reporter ohne Grenzen hat 1997 mehr als 900 Drohungen und körperliche
Attacken gegen Journalisten registrieren müssen und in hunderten von
Fällen - auch bei Verhaftungen, Verhängung von Geldbußen oder
Gefängnisstrafen - protestiert.

In Algerien war im vergangenen Jahr kein Journalist unter den Opfern des
Bürgerkriegs, doch wissen wir, daß über 400 algerische Journalisten ins
Exil gegangen sind und viele andere ihren Beruf nur noch ausüben können,
wenn sie sich nicht zwischen die Fronten staatlicher Zensur und dem Terror
der Fundamentalisten begeben.

In Ländern wie Kolumbien, Mexiko und Rußland werden Journalistinnen und
Journalisten zur Zielscheibe, weil sie über Themen wie Korruption und
organisiertes Verbrechen recherchieren. Anonyme Drohungen, Attentate,
Entführungen und Mord sind die Gefahren, denen sich kritische Redakteure,
Fotografen und Filmemacher aussetzen. Und in den meisten Fällen kommen die
Täter - ob bezahlte Killer, religiöse oder politische Fanatiker oder aus
den Reihen von Militär und Polizei - straffrei davon.

Die Unterdrückung unabhängiger Medien nimmt weltweit zu. Allein in
Äthiopien wurden im Frühjahr 1998 innerhalb weniger Wochen 20 Journalisten
inhaftiert. Die Willkür des diktatorischen Präsidenten Lukaschenko in
Weißrußland gegenüber den Medien, die rigiden Kontrollen im "Königreich
der Zensur" Saudi-Arabien, sind nur zwei von vielen Beispielen. In
etlichen Ländern wurden Pressegesetze erlassen oder verschärft, die z.B.
kritische Berichte über Regierungsmitglieder, ihre Familienangehörigen
oder Abgeordnete als "Beleidigung" oder "Verbreitung von Falschmeldungen"
unter Strafe stellen.

Nicht nur staatliche Repression gefährdet die Pressefreiheit. In immer
mehr Ländern versuchen politische Parteien, große Privatunternehmen,
kriminelle
Banden, religiöse Fundamentalisten und andere Gruppen gewaltsam Einfluß
auf Medien und deren Mitarbeiter auszuüben - oft genug mit Rückendeckung
durch private Milizen oder Teile der Polizei. Und schließlich gibt es
Länder wie Libyen, Syrien, Burma, China oder Nordkorea, wo jedwede
Information über das Schicksal Inhaftierter genauso verweigert wird wie
internationale Untersuchungskommissionen. All die Journalistinnen und
Journalisten, die wegen
ihrer Arbeit bedroht, verfolgt und inhaftiert werden, brauchen unsere
Unterstützung. Auf ihre Einzelschicksale aufmerksam zu machen, ihnen ein
Gesicht zugeben, ist wichtigstes Ziel unserer Arbeit.

Nur durch diese Öffentlichkeit kann es gelingen, größeren Schutz für die
einen, Freilassung oder zumindest bessere Haftbedingungen für die anderen
zu erreichen.

5 Journalisten wurden in diesem Jahr bereits ermordet: Jeweils einen Toten
gab es in Mexiko, Thailand, auf den Philippinen, zwei in Peru. Ein
Journalist starb in einem äthiopischen Gefängnis an einer
Lungenentzündung, die nicht behandelt wurde.

99 Journalistinnen und Journalisten sind zur Zeit inhaftiert. Die
Haftbedingungen sind oft lebensbedrohend: miserable hygienische
Ausstattung, unzureichende Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln,
fehlende medizinische Betreuung - verbunden mit Demütigungen,
Mißhandlungen und Folter.

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edited by Harkank
published on: 1998-05-01
comments to office@quintessenz.at
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